Eine schöne Anzahl freiwillige Mitarbeitende von KoFA traf sich am Sonntagmorgen in Wichtrach zum interessanten Tagesproramm, welches Erika Bieri, Leiterin KoFA, unter dem Thema «Dominus Providebit – Der Herr wird versorgen» organisiert und dazu eingeladen hatte. Zuerst ging die gemeinsame Fahrt bei schönstem Wetter nach Schangnau ins Oberemmental zum Arche-Hof der Familie Gerber.
Von den Besitzern Beat & Käthi Gerber wurden wir herzlich in der Schreinerei (Aufenthaltsraum) begrüsst und zu Kaffee, Züpfe und Apéro-Wollschwein Wurst-Versucherli eingeladen. Das Ehepaar erläuterte uns, wie sie zu der Idee und Umsetzung dieses Arche-Hofes gekommen sind. Einerseits lag ihnen am Herzen, bedrohte Tierarten von Pro Specie Rara zu erhalten und den ganzen Hof möglichst vielen Besuchern zu öffnen, dies sowohl für angemeldete Gruppen sowie für alle spontanen Besucher. Durch die gute Beschilderung ist der Hof auch völlig selbständig begehbar. Der Arche-Hof ist nach den Bio Suisse Richtlinien zertifiziert.
In zwei Gruppen wurden uns nun bei der Hofbesichtigung die Haltung und Eigenheiten der speziellen Rassen von Rindern, Schafen Ziegen, Hühner, Gänsen, Wollschweinen usw. erklärt. Fazit ist, dass diese Ursprungsrassen sehr robust, genügsam und gut zu halten sind. Trotzdem erkannten wir, welche Arbeit und organisatorische Herausforderung es für Beat und Käthi bedeutet, alles optimal zu bewältigen. Der Höhepunkt ist die Begehung des Hofladens wo sichtbar wird, dass alle Produkte wie Fleisch, Eier, Konfitüren, Sirup, Tee usw. verwertet und den Besuchern zum Kauf angeboten werden. Beat fertigt auch Vogelhäuschen an und weist in diesem Zusammenhang auf die neuste Idee des Abenteuerpfades hin, welcher von der Bergkäserei Marbach zum Arche-Hof führt und viel Interessantes über die Vogelwelt zu erfahren ermöglicht.
Sehr beeindruckt über diesen innovativen Arche-Hof übergibt Erika dem Ehepaar Gerber ein Geschenk zum Dank und wünscht Ihnen weiterhin Gottes Segen für die Zukunft.
Weiter ging die Reise ins Unteremmental zum Landgasthof Lueg wo uns der Gastgeber Mimo Caci auf der gut besetzten Sonnenterasse empfing. Vor dem Mittagessen erläuterte er uns die Philosophie des Gasthofes, welches voll auf regionale Produkte setzt und durch seine zehnjährige Tätigkeit in der Emmentaler Schaukäserei Affoltern i.E. wusste er vieles über die Geschichte der Milch und den Käse zu berichten, welcher auch als Zutat zu den feinen Teigwaren aufgetischt wurden. Zudem ist der bekannte Landgasthof im Begriff, ein Schweizerisches Volksmusikzentrum aufzubauen. Bereits jetzt unterhalten jeden Sonntag bekannte Formationen die Gäste.
Nach dem köstlichen Essen machten wir uns auf den Spaziergang zum unweit gelegenen Lueg-Denkmal, welches nach einem steilen Anstieg auf einer Höhe von 887 M.ü.Meer liegt und einen traumhaften Rundblick ins Emmental und bis zu den Alpen bietet (bei klarer Sicht können 300 Berge in 14 Kantonen erkannt werden). Erika gab uns einen ausführlichen Einblick in die Geschichte dieses Ortes welcher ursprünglich ein militärischer Signalposten (Hochwacht) war. 1921 wurde das imposante Denkmal zur Erinnerung an die 54 Berner Kavalleristen, die bis Ende des 1. Weltkrieges 1918 durch die Spanische Grippe verstorbenen waren, erstellt. An der Sandstein-Säule sind die Namen der Betroffenen Dragoner eingraviert und ein historischer Überblick zum damaligen Zeitgeschehen wiedergegeben. Zum Gedenken findet bis heute ein jährliches Treffen von ehemaligen Dragonern und ein Lueg-Schiesset statt.
Als Abschluss nutze Erika an dieser Gedenkstätte die Gelegenheit uns an den kommenden Eidg. Dank-, Buss- und Bettag zu erinnern. Nach wie vor haben wir allen Grund zu danken für unser einmaliges Land, Freiheit und Frieden und vor allem die gute Versorgung – eben «Dominus Providebit» – so ging ein weiterer, bestens organisierter Wertschätzungstag mit vielen Eindrücken, guter Gemeinschaft und einem schön gestalteten Dankesbrief an jedes Einzelne zu Ende.
Peter Gerber